Green Hollow
Eigentlich hat mich der Wilde Westen nie besonders interessiert und ausgerechnet darüber habe ich angefangen Liebesromane zu schreiben!
Angefangen hat alles mit einer kleinen Überdosis alter Bonanza-Folgen und meiner Begeisterung für Pernell Roberts als Adam Cartwright. Aus einem mir unerfindlichen Grund, packte mich eines Tages die Nostalgie und ich wollte unbedingt mal wieder Bonanza schauen, wo ich doch in meinen Kindertagen das buntgecheckte Pferd von Little Joe so geliebt habe. Und es konnte ja nicht schaden, meiner DVD-Sammlung eine Staffel Bonanza hinzuzufügen.
Gesagt, getan. Am Ende der Staffel war mein Kopf so angefüllt mit lauter spannenden Kleinigkeitenn aus dem Wilden Westen und irgendwann machte sich einfach eine einsame, unverheiratete "alte Jungfer" auf die Suche nach einem Ehemann.
Viele Dinge hatte ich gar nicht geplant, die ergaben sich erst beim Schreiben und irgendwann war ich völlig überrascht, was für ein bunter Ort Green Hollow und die Black Creek Ranch der Sullivan-Männer eigentlich geworden war, ohne dass ich es je beabsichtigt hatte. Meine Fantasie ist wohl einfach mit mir davongerannt.
Nachdem Miss Finney 1870 nach Colorado gereist war und dort auf etwas andere Weise als gedacht unter die Haube kam, hatte ich eigentlich nicht geplant, die Geschichte weiterzuführen. Aber irgendwie hatte ich mich am Ende dermaßen in Josh, der eigentlich nur Nebendarsteller war, verliebt, dass ich ihm auch noch ein Happy-End angedeihen lassen wollte.
Ja, ich verrate ein Geheimnis: Eigentlich sollte die Chaoten-Charlotte ja Josh heiraten. Das war der ursprüngliche Plan. Ich versuchte mir die beiden vorzustellen, eine Liebesgeschichte zu erträumen, aber irgendwie zündete es nicht richtig. Die beiden mochten sich, aber die richtige Anziehungskraft war leider nicht da. Josh war einfach zu ausgeglichen, um sich von Charlys Eskapaden aus der Ruhe bringen zu lassen und damit war schon der ganze Witz der Idee verloren. Obendrein belächelte der zweite Sullivan-Bruder ihre kleinen Unfälle eher. Das war der absolute Todesstoß. Ein Liebespaar sollte wenigstens halbwegs auf Augenhöhe sein und bei Charly und Josh fehlte einfach der Zündstoff.
Bis mir überraschenderweise der im ersten Teil völlig vernachlässigte Bill einfiel. Ich hatte mir zu dem guten Jungen keine großartigen Gedanken gemacht, außer dem, dass er mal verheiratet gewesen war. Die Quoten-Ehe der Sullivans sozusagen, denn irgendwie kam es mir arg unwahrscheinlich vor, dass alle vier Jungs von Dad Sullivan Single sein sollten. Klar, Frauen waren im Westen rar gesät, aber so rar?
Und mit einem Mal trafen mich die Ideen wie ein Blitzschlag! Der melancholische Bill und die aufgedrehte, leicht durchgeknallte Charly! Da war mein Zündstoff, den ich so lange vermisst hatte!
Aber nach zwei Bänden am Stück brauchte ich dringend eine Kreativ-Pause. Obwohl ich die Idee für den dritten Band bereits im Kopf hatte, wollte sich die Schreibfreude nicht mehr einstellen. So richtig hat sie das ehrlich gesagt auch nie. Der dritte Band war für mich ein ziemlicher Kampf, was man sicher auch daran sehen konnte, dass sich der Entstehungsprozess drei Jahre hingezogen hat. Die ersten beiden Bücher hatte ich einfach ohne Nachdenken drauflos geschrieben. Ich hatte von nichts, was Schreiben anging, eine Ahnung. Ich hab einfach gemacht. Im Laufe der Veröffentlichung kamen natürlich auch Ratschläge, Kritiken, Verrisse, Lob... Irgendwie hat mich das alles blockiert. Ich wollte denen, die es mochten, natürlich etwas abliefern, was genauso viel Spaß macht. Ich wollte aber natürlich auch die Kritik berücksichtigen, die ich von Lesern und teilweise von einem Verlag bekommen hatte. Ich wollte vielleicht sogar denen, die es nicht mochten, zeigen, dass ich es noch ein bisschen besser kann. Kurz gefasst, ich wollte es jedem recht machen und an sich ist das ziemlicher Quark. Ich habe versucht mir das, was mir aus den Kritiken sinnvoll erschien, umzusetzen. U.a. hat es mit Mizz Mary-Annie und Josh auch deswegen so lange gedauert, weil ich während der Geschichte zum einen immens viel über englische Gouvernanten in der viktorianischen Zeit gelesen habe. Zum anderen, weil ich gefühlte 100 Mal während des Schreibens den Plot geändert hab.
Kleinen Insider-Blick gefällig? Am Anfang gab es keine Amelia und Rob sollte schon vor Beginn des Buches bei einer Schießerei gestorben sein. Die Gouvernante hatte ihre ganz eigenen Gründe nach San Francisco zu müssen und gegen Ende hat sie Josh wirklich sitzen gelassen aus Pflichtgefühl. Der dann immer mal gerne einen über den Durst getrunken hat, bis die Gouvernante plötzlich wieder auf der Ranch stand, nachdem sie ihre Probleme in Frisco geklärt hatte.
So fängt es bei mir meistens an und dann kürze ich ganz drastisch runter, weil mir dieser Kram immer zu überdramatisch ist. Ich habe schon mehrfach in Rezensionen gelesen, dass alles zu langweilig ist und nur so dahinplätschert. Ich denke, einigen Lesern fehlt bei mir das Drama. Ich bin mir dessen bewusst, aber es ist genau so wie ich es haben möchte. Ich gebe zu, ich fange immer oberdramatisch an. Jesses, wenn ich heute den ersten Entwurf für GH I lese, lache ich mich immer noch tot. Aber ich persönlich bin immer gelangweilt und genervt von diesen hyperdramatischen Wendungen, wenn ich sie in einem Buch lese. Und genau deswegen wird GH immer so hübsch langweilig bleiben, wie es ist. Das Leben ist (zumindest für mich) schon anstrengend und aufregend genug, da will ich wenigstens in meinem Büchern eine heile, entspannte Welt haben. ;)
Je nun, nach dieser Erkenntnis habe ich es dann immerhin geschafft, den dritten Band irgendwie zu schreiben.
Bleibt nur noch einer der Sullivans, der verkuppelt werden muss. Und der erweist sich als extrem schwieriger Fall. Auch die Grundidee für Charlie steht eigentlich mehr oder weniger seit dem 2. Band. Damals wurde mir klar, wenn ich jetzt schon den 2. verkuppele, dann müssen sie alle unter die Haube. ;) Und es war irgendwie klar, dass es ausgerechnet bei Charlie nicht einfach werden würde... Inzwischen hab ich meine Schreibmotivation wiedergefunden. Die Ideen treiben nur so ihr Unwesen in meinem Kopf, nur leider fehlt im Moment etwas die Zeit aus privaten Gründen. Aber immerhin ist nach dem letzten Band nicht erstmal wieder ein Jahr vergangen, bevor ich angefangen habe in die Tasten zu hauen...
Irish Nights
Die Geschichte von Ryan und Cat dagegen ist ungleich schneller erzählt. Vielleicht, weil sie sich viel schneller geschrieben hat...
Eine Freundin von mir erzählte mir von einem Traum, den sie über das Objekt ihrer "Anbetung" hatte und fragte, ob ich ihr nicht eine Geschichte dazu schreiben könnte. In der Tat, der Aufhänger dazu war nicht schlecht und es entwickelte sich quasi im Schnelldurchlauf ein kurzer Storyplot, den ich mir stichpunktartig notierte.
Und Ewigkeiten liegen ließ. Meine virtuelle bessere Hälfte war begeistert von meiner Idee, aber irgendwie steckte ich immer noch in meinem Schreibloch, also blieb der Notizzettel mit dem Storyabriss nichts weiter als ein Notizzettel.
Bis meine graue Eminenz, die nicht mit meiner virtuellen besseren Hälfte zu verwechseln ist, einen Schreibwettbewerb mit dem Thema "Das Licht zwischen zwei Welten" entdeckte
.
Das Thema traf mich wie ein Vorschlaghammer in den Magen und ich kramte manisch meinen Notizzettel mit der Geschichte von Cat und Ryan wieder hervor. Das war es! Das waren Cat und Ryan. Das Licht zwischen zwei Welten!
Irish Nights ist, wenn überhaupt, nur ein Kurzroman, aber die ca. 70 A4-Seiten tippte ich in weniger als drei Wochen runter. Was für mein sonstiges Schneckentempo eine ziemliche Leistung ist.
Kurz vor Toreschluss abgesandt und tada! Anna Staub alias Tami Tyler hatte es tatsächlich auf Platz 10 des Wettbewerbs geschafft und damit den Verlagsvertrag für das Buch in der Tasche. Von dem sie sich allerdings inzwischen wieder getrennt hat. Der Verlag und ich mussten einfach zugeben, dass das zwischen uns beiden keine Liebe fürs Leben ist. ;)
Eigentlich hat mich der Wilde Westen nie besonders interessiert und ausgerechnet darüber habe ich angefangen Liebesromane zu schreiben!
Angefangen hat alles mit einer kleinen Überdosis alter Bonanza-Folgen und meiner Begeisterung für Pernell Roberts als Adam Cartwright. Aus einem mir unerfindlichen Grund, packte mich eines Tages die Nostalgie und ich wollte unbedingt mal wieder Bonanza schauen, wo ich doch in meinen Kindertagen das buntgecheckte Pferd von Little Joe so geliebt habe. Und es konnte ja nicht schaden, meiner DVD-Sammlung eine Staffel Bonanza hinzuzufügen.
Gesagt, getan. Am Ende der Staffel war mein Kopf so angefüllt mit lauter spannenden Kleinigkeitenn aus dem Wilden Westen und irgendwann machte sich einfach eine einsame, unverheiratete "alte Jungfer" auf die Suche nach einem Ehemann.
Viele Dinge hatte ich gar nicht geplant, die ergaben sich erst beim Schreiben und irgendwann war ich völlig überrascht, was für ein bunter Ort Green Hollow und die Black Creek Ranch der Sullivan-Männer eigentlich geworden war, ohne dass ich es je beabsichtigt hatte. Meine Fantasie ist wohl einfach mit mir davongerannt.
Nachdem Miss Finney 1870 nach Colorado gereist war und dort auf etwas andere Weise als gedacht unter die Haube kam, hatte ich eigentlich nicht geplant, die Geschichte weiterzuführen. Aber irgendwie hatte ich mich am Ende dermaßen in Josh, der eigentlich nur Nebendarsteller war, verliebt, dass ich ihm auch noch ein Happy-End angedeihen lassen wollte.
Ja, ich verrate ein Geheimnis: Eigentlich sollte die Chaoten-Charlotte ja Josh heiraten. Das war der ursprüngliche Plan. Ich versuchte mir die beiden vorzustellen, eine Liebesgeschichte zu erträumen, aber irgendwie zündete es nicht richtig. Die beiden mochten sich, aber die richtige Anziehungskraft war leider nicht da. Josh war einfach zu ausgeglichen, um sich von Charlys Eskapaden aus der Ruhe bringen zu lassen und damit war schon der ganze Witz der Idee verloren. Obendrein belächelte der zweite Sullivan-Bruder ihre kleinen Unfälle eher. Das war der absolute Todesstoß. Ein Liebespaar sollte wenigstens halbwegs auf Augenhöhe sein und bei Charly und Josh fehlte einfach der Zündstoff.
Bis mir überraschenderweise der im ersten Teil völlig vernachlässigte Bill einfiel. Ich hatte mir zu dem guten Jungen keine großartigen Gedanken gemacht, außer dem, dass er mal verheiratet gewesen war. Die Quoten-Ehe der Sullivans sozusagen, denn irgendwie kam es mir arg unwahrscheinlich vor, dass alle vier Jungs von Dad Sullivan Single sein sollten. Klar, Frauen waren im Westen rar gesät, aber so rar?
Und mit einem Mal trafen mich die Ideen wie ein Blitzschlag! Der melancholische Bill und die aufgedrehte, leicht durchgeknallte Charly! Da war mein Zündstoff, den ich so lange vermisst hatte!
Aber nach zwei Bänden am Stück brauchte ich dringend eine Kreativ-Pause. Obwohl ich die Idee für den dritten Band bereits im Kopf hatte, wollte sich die Schreibfreude nicht mehr einstellen. So richtig hat sie das ehrlich gesagt auch nie. Der dritte Band war für mich ein ziemlicher Kampf, was man sicher auch daran sehen konnte, dass sich der Entstehungsprozess drei Jahre hingezogen hat. Die ersten beiden Bücher hatte ich einfach ohne Nachdenken drauflos geschrieben. Ich hatte von nichts, was Schreiben anging, eine Ahnung. Ich hab einfach gemacht. Im Laufe der Veröffentlichung kamen natürlich auch Ratschläge, Kritiken, Verrisse, Lob... Irgendwie hat mich das alles blockiert. Ich wollte denen, die es mochten, natürlich etwas abliefern, was genauso viel Spaß macht. Ich wollte aber natürlich auch die Kritik berücksichtigen, die ich von Lesern und teilweise von einem Verlag bekommen hatte. Ich wollte vielleicht sogar denen, die es nicht mochten, zeigen, dass ich es noch ein bisschen besser kann. Kurz gefasst, ich wollte es jedem recht machen und an sich ist das ziemlicher Quark. Ich habe versucht mir das, was mir aus den Kritiken sinnvoll erschien, umzusetzen. U.a. hat es mit Mizz Mary-Annie und Josh auch deswegen so lange gedauert, weil ich während der Geschichte zum einen immens viel über englische Gouvernanten in der viktorianischen Zeit gelesen habe. Zum anderen, weil ich gefühlte 100 Mal während des Schreibens den Plot geändert hab.
Kleinen Insider-Blick gefällig? Am Anfang gab es keine Amelia und Rob sollte schon vor Beginn des Buches bei einer Schießerei gestorben sein. Die Gouvernante hatte ihre ganz eigenen Gründe nach San Francisco zu müssen und gegen Ende hat sie Josh wirklich sitzen gelassen aus Pflichtgefühl. Der dann immer mal gerne einen über den Durst getrunken hat, bis die Gouvernante plötzlich wieder auf der Ranch stand, nachdem sie ihre Probleme in Frisco geklärt hatte.
So fängt es bei mir meistens an und dann kürze ich ganz drastisch runter, weil mir dieser Kram immer zu überdramatisch ist. Ich habe schon mehrfach in Rezensionen gelesen, dass alles zu langweilig ist und nur so dahinplätschert. Ich denke, einigen Lesern fehlt bei mir das Drama. Ich bin mir dessen bewusst, aber es ist genau so wie ich es haben möchte. Ich gebe zu, ich fange immer oberdramatisch an. Jesses, wenn ich heute den ersten Entwurf für GH I lese, lache ich mich immer noch tot. Aber ich persönlich bin immer gelangweilt und genervt von diesen hyperdramatischen Wendungen, wenn ich sie in einem Buch lese. Und genau deswegen wird GH immer so hübsch langweilig bleiben, wie es ist. Das Leben ist (zumindest für mich) schon anstrengend und aufregend genug, da will ich wenigstens in meinem Büchern eine heile, entspannte Welt haben. ;)
Je nun, nach dieser Erkenntnis habe ich es dann immerhin geschafft, den dritten Band irgendwie zu schreiben.
Bleibt nur noch einer der Sullivans, der verkuppelt werden muss. Und der erweist sich als extrem schwieriger Fall. Auch die Grundidee für Charlie steht eigentlich mehr oder weniger seit dem 2. Band. Damals wurde mir klar, wenn ich jetzt schon den 2. verkuppele, dann müssen sie alle unter die Haube. ;) Und es war irgendwie klar, dass es ausgerechnet bei Charlie nicht einfach werden würde... Inzwischen hab ich meine Schreibmotivation wiedergefunden. Die Ideen treiben nur so ihr Unwesen in meinem Kopf, nur leider fehlt im Moment etwas die Zeit aus privaten Gründen. Aber immerhin ist nach dem letzten Band nicht erstmal wieder ein Jahr vergangen, bevor ich angefangen habe in die Tasten zu hauen...
Irish Nights
Die Geschichte von Ryan und Cat dagegen ist ungleich schneller erzählt. Vielleicht, weil sie sich viel schneller geschrieben hat...
Eine Freundin von mir erzählte mir von einem Traum, den sie über das Objekt ihrer "Anbetung" hatte und fragte, ob ich ihr nicht eine Geschichte dazu schreiben könnte. In der Tat, der Aufhänger dazu war nicht schlecht und es entwickelte sich quasi im Schnelldurchlauf ein kurzer Storyplot, den ich mir stichpunktartig notierte.
Und Ewigkeiten liegen ließ. Meine virtuelle bessere Hälfte war begeistert von meiner Idee, aber irgendwie steckte ich immer noch in meinem Schreibloch, also blieb der Notizzettel mit dem Storyabriss nichts weiter als ein Notizzettel.
Bis meine graue Eminenz, die nicht mit meiner virtuellen besseren Hälfte zu verwechseln ist, einen Schreibwettbewerb mit dem Thema "Das Licht zwischen zwei Welten" entdeckte
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Das Thema traf mich wie ein Vorschlaghammer in den Magen und ich kramte manisch meinen Notizzettel mit der Geschichte von Cat und Ryan wieder hervor. Das war es! Das waren Cat und Ryan. Das Licht zwischen zwei Welten!
Irish Nights ist, wenn überhaupt, nur ein Kurzroman, aber die ca. 70 A4-Seiten tippte ich in weniger als drei Wochen runter. Was für mein sonstiges Schneckentempo eine ziemliche Leistung ist.
Kurz vor Toreschluss abgesandt und tada! Anna Staub alias Tami Tyler hatte es tatsächlich auf Platz 10 des Wettbewerbs geschafft und damit den Verlagsvertrag für das Buch in der Tasche. Von dem sie sich allerdings inzwischen wieder getrennt hat. Der Verlag und ich mussten einfach zugeben, dass das zwischen uns beiden keine Liebe fürs Leben ist. ;)